Zusatzinformation - Prozessverbesserung
Der Veränderungszyklus des Mitarbeiters
Abschließend zum Überblick Prozessverbesserung, möchte ich noch den Veränderungszyklus des Mitarbeiters beschrieben. Dies ist sehr wichtig, damit die Reaktion der einzelnen Mitarbeiter besser verstanden werden kann.
Die Beschreibung lehnt sich dabei an den Change-Cycle von Lance D. Jenkinson an.
Zu Beginn des Veränderungsprozesses wird der Mitarbeiter mit einen Verlust an Sicherheit konfrontiert. Er soll einen neuen für Ihn unbekannten Weg einschlagen, er verliert seine gewohnte Umgebung und Arbeitsweise. Durch diesen Verlust werden Ängste in dem Mitarbeiter frei, was seine Kreativität lähmt und ihn zu einem sehr vorsichtigen Verhalten gegenüber dem Vorgesetzten und anderen veranlasst. Der Mitarbeiter wird unabhängig der Güte der Argumente versuchen an dem Bekannten festzuhalten und hierfür Argumente zu finden. Denn das Bekannte kennt er und das Neue ist ungewiss und unsicher.
In der zweiten Phase treten Zweifel an den Grundlagen des Projektes auf. Es werden die sachlichen Fakten und Informationen angezweifelt. Der Zweifel, Ressentiments, Skepsis führen zu einer Abwehrhaltung. Diese Abwehrhaltung umfasst sowohl sich auf Neues einzulassen als auch die Offenheit in der Zusammenarbeit im Projekt.
In dieser 3. Phase werden die Veränderungen kognitiv realisiert. Die notwendigen Veränderungen sind erkannt und im Projekt definiert. Aufgrund der Umsetzung der Neuerungen können Prozessunstimmigkeiten/geringere Prozessevidenz auftreten; hierdurch ist die Produktivität geringer.
Am Übergang von der 3. zu der 4. Phase entscheidet es sich ob die Mitarbeiter die Veränderungen annehmen oder nicht. Wird die Veränderung nicht positiv wahrgenommen so wird wieder zu Phase 1 gesprungen.
In der 4. Phase werden die Vorteile der Veränderungen erkannt, das „Licht am Ende des Tunnels ist sichtbar“. Durch die Perspektive, die Vorfreude und die Bereitschaft Entscheidungen zu treffen erhält der Mitarbeiter das Gefühl der Kontrolle und somit Zuversicht. Es werden kreative Kräfte in dem Mitarbeiter frei, da er die positiven Auswirkungen erkennt, welches sein „Ja“ zur Veränderung bewirkt hat.
Der Mitarbeiter versteht die positiven Auswirkungen seiner Mitarbeit im Veränderungsprozess. Er entwickelt Selbstbewusstsein und den Wunsch weiter den Prozess durch pragmatische Ansätze und Verhalten produktiv zu begleiten.
Der neue Prozess/Ablauf ist vollständig in das „Tagesgeschäft“ integriert. Die Mitarbeiter haben die Fähigkeit und Bereitschaft den neuen Prozess zu leben und sie haben die Folgen und Chancen der Veränderung realisiert und eine positive Einstellung dazu.
Der Mitarbeiter erlangt im Weiteren wieder seine Fähigkeit und Bereitschaft sowie Flexibilität im Prozess selbständig zu agieren. Einblicke in die Auswirkungen, Folgen und Chancen der Veränderung mit der Gegenüberstellung der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden möglich.